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Kranken- und Altersversorgung
Eine Versicherungspflicht besteht für Angestellte und Selbständige. Der Beitrag beträgt 22% vom Bruttolohn. 16.5 Prozent entfallen auf den Arbeitgeber und 5.5 Prozent bezahlt der Arbeitnehmer.
Aber auch für in Andorra lebende Selbständige "autònoms" oder Firmenbeteiligte bezahlen pauschal monatlich 408,51 Euro an die Sozialversicherung, unabhängig vom Einkommen. Davon erhält 50 % die Krankenkasse, die restlichen 50 % gehen in die Altersversorgung. Die Altersversorgung errechnet sich nach einem Punktesystem, mit jedem Beitrag den man  entrichtet, erhält man eine Anzahl von Punkten.
Die Krankenkasse ersetzt dem Versicherten 75% aller ambulanten Behandlungskosten. Der Versicherte muss also 25% aller Kosten für die Medikamente und des Arzthonorars selbst  bezahlen. Privatiers können eine private Krankenversicherung abschliessen.

Ein modernes Zentralkrankenhaus "Hospital Nostre Senyora de Meritxell" ist seit April 1994 in Betrieb. Es gibt gute Ärzte  verschiedener Fachrichtungen und viele Apotheken. Das Krankenversorgungssystem ist effizient und preiswert und wird vom Staat überwacht.
Der Krankenschutz begrenzt sich nicht nur auf Andorra, sondern gilt weltweit. Allerdings ersetzt die CAIXA ANDORRANA DE SEGURETAT SOCIAL (C.A.S.S.) dann meistens nur diejenigen Sätze, welche sie in Andorra bezahlen müsste. Dadurch aber ist es der ansässigen Bevölkerung freigestellt, besondere Spezialisten und teilweise sehr berühmte Fachkliniken z.B. in  Barcelona und Toulouse aufzusuchen. In Notfällen werden auch Ärzte per Hubschrauber  eingeflogen oder der Kranke per Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht.

Andorra verfügt in Escaldes über Thermalquellen, dort werden verschiedene Kuren und Therapien verabreicht, z.B. nach Prof. Aslan. "CALDEA", Europas grösstes und modernstes Thermalbadzentrum in den Bergen, wurde im März 1994 eröffnet und ist ein Besuch wert.

Selbstverständlich kann man sich auch alle etwaigen deutschen Renten nach Andorra  überweisen lassen. Eine Doppelversicherung in Andorra und in der BRD erübrigt sich somit in den meisten Versicherungssparten, weil der Versicherungsschutz der C.A.S.S., die oben genannten Leistungen in Andorra garantiert.

Das Schulwesen

Es bestehen vier unterschiedliche Schulsysteme. Jedes wendet sein eigenes Lehr- und  Ausbildungsprogramm an. Es steht den Eltern frei, darunter auszuwählen.

* Die französische Schule : vermittelt exakt den franz. Unterrichtsplan  bis zum Abitur. Der Unterricht findet in franz. Sprache statt, katalonisch ist Pflichtfach und jede andere Sprache, z.B. spanisch oder englisch ist Wahlfach.

* Die spanische Schule: wird vom spanischen Unterrichtsministerium unterhalten. Spanisch und katalanisch sind Pflichtfächer, englisch und französisch  Wahlfächer.

* Die andorranische Schule : In zunehmendem Masse ist Andorra daran interessiert, sein eigenes Kulturprogramm bereits durch eigene Schulen den Kindern zu vermitteln. Hier liegt eine starke Betonung auf der katalanischen Kultur und Sprache.

* Private Schulen: organisiert vom Episkopat, welche unter der Leitung  von Ordensschwestern und -brüdern stehen.
Die o.g. Schulen werden vom andorranischen Staat subventioniert und sind deshalb kostenlos. Man bezahlt nur das Unterrichtsmaterial.

Man kann jederzeit  von einer Schule zu jeder anderen Schule überwechseln. Sportanlagen und Schwimmbäder stehen ausreichend zur Verfügung. Die Schulen werden  medizinisch überwacht. Anschliessend kann an den Universitäten in Toulouse oder  Barcelona weiterstudiert werden.

Die Schulkinder werden mit dem Bus abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Für die  Kleineren gibt es Kindergärten und Tagesstätten. Alle Schulen verfügen über eine Mensa, wo die Kinder mittags preiswert und gut essen können.